Bau unseres Scheunenhauses
Bauabschnitt 1
Wir berichten hier in regelmäßigen Abständen über den Bau unseres Scheunenhauses.
Im vergangen Jahr hatten wir das Glück, ein kleines Grundstück zwischen unserem Hof und der Unteren Wallstraße erwerben zu können.
Wir haben uns entschlossen, diese Fläche von ca. 80 m² mit einem kleinen Scheunenhaus zu bebauen, welches sich harmonisch in die Altstadtarchitektur einfügt – natürlich in ökologischer Bauweise.
In der unteren Etage schaffen wir Lagerraum für unsere Schreinerei, darüber ist eine schöne Zweizimmerwohnung mit Südbalkon und Galerie geplant.
Doch zuerst hatten wir einige Hürden zu nehmen:
Unsere Idee, ein Vollholzhaus zu errichten, musste dem verschärften Brandschutz in der Altstadt und dem Standort neben der Schreinerei geopfert werden.
Ein spezielles Brandschutzgutachten wurde angefertigt. Neben den Auflagen wegen Ensembleschutz kamen nun in der Genehmigungsphase noch Auflagen wegen Hochwasserschutz hinzu.
Und zu guter Letzt musste natürlich abgeklärt werden, ob sich nicht Reste aus der Römerzeit auf dem Grundstück verstecken.
Aber nun ist es geschafft: alles ist genehmigt und die Freilegung der Bodenfläche wurde unter Aufsicht eines Archäologen vollzogen – keine Funde von Römerüberresten. Danke allen Beteiligten für Ihre Unterstützung bis heute.
Bevor es mit dem Neubau losgeht, musste natürlich erst einmal Platz geschaffen werden. Knochenarbeit für Sebastian Kaiser und Michael Fischer.
Es scheint aber trotzdem Spaß gemacht zu haben.
Nun ist die Fläche vorbereitet und sobald das Wetter es zulässt, kann es mit dem Hausbau losgehen.
Bauabschnitt 2
Die Rohbauarbeiten sind in der Dachspitze angekommen. Das Scheunenhaus nimmt Gestalt an. Heute berichten wir Ihnen über die Arbeitsschritte von der Baulücke bis zur Giebelwand. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, können wir wegen brandschutztechnischer Auflagen in der Altstadt kein Vollholzhaus bauen. Deshalb haben wir uns für eine Fertigung des Scheunenhauses inZiegelsteinen entschieden.
Am 17. Februar begann die Firma Wolz-Bau mit den Vorbereitungen für den Hausbau: die Grundleitungen wurden verlegt und der Untergrund entsprechend bearbeitet.
Als nächstes erfolgte die Bewehrung der Bodenplatte: Da Beton nur gering widerstandsfähig ist gegen Zug- und Druckkräfte, wird Stahl zur Aufnahme der entstehenden Kräfte eingelegt. Dieser wird nach einem detaillierten Bewehrungsplan verlegt.
Fünf Tage später konnte schon die Betonplatte gegossen werden.
Und nun konnte es mit den eigentlichen Maurerarbeiten losgehen: die erste Ziegelstein-Reihe der Außenmauern wurde gesetzt. Der Ziegel ist übrigens das älteste vorgefertigte Bauelement und wurde bereits in der Jungsteinzeit neben Holz und unbearbeiteten Bruchsteinen als Baumaterial verwendet. Er wird aus tonhaltigem Lehm geformt und in Öfen gebrannt.
Schon am 03. März ist das Erdgeschoss erkennbar. Der Baukörper ist genau in die Fassadenlücke eingepasst.
Das Erdgeschoss ist gemauert, die Vorbereitungen für die Zwischendecke und den Balkon sind abgeschlossen. Jetzt kann das Betonauto ein zweites Mal kommen.
Das Wetter spielt mit und Dank der fleißigen Maurer wurde bereits am 10. März die Zwischendecke betoniert. Hier ein Blick vom Almosenturm auf die Baumaßnahmen.
Auch die Treppe zwischen EG und OG wurde vor Ort eingeschalt und betoniert. Somit ist - im Gegensatz zu vorgefertigten Betontreppen-Elementen - die absolute Passgenauigkeit garantiert.
Damit die Handwerker bei ihrer Arbeit auch abgesichert sind, wurde das Gerüst gestellt, bevor es mit dem Mauern des Obergeschosses losging.
Und heute (20. März) steht nun fast schon das gesamte Häusschen von der Bodenplatte bis zur Dachspitze fertig da. Jetzt fehlen nur noch die Zwischenwände im Obergeschoss, dann kann nächste Woche schon der Zimmerer den Dachstuhl aufbauen. Wir danken Günther Wolz und seinem Team ganz herzlich für die tolle Arbeit!
Bauabschnitt 3
Begleiten Sie unsere Handwerker in dieser Reportage beim Aufbau des Daches vom Erstellen des Dachstuhls bis zur Ziegeleindeckung
Am 22.März begann die Zimmerei Volz mit dem Aufbau des Dachstuhls. Gut vorbereitet wie immer kamen die Zimmerer mit dem voll beladenen LKW am frühen Morgen zur Baustelle. Die Balken waren bereits auf Maß vorgerichetet, die Dachziegel und die Dämmung bestellt und die Handwerker voll motiviert.
Innerhalb weniger Stunden wurde die Kehlbalkenlage aufgebaut. In der Mitte sieht man bereits die Lücke, durch die später die Treppe zur Galerie hinaufführt.
Der Firstbalken wurde passgenau auf die Giebelwände aufgesetzt.
Nahtlos ging es weiter mit der Montage der Sparren. Hier konnte man die hervorragende Zusammenarbeit des eingespielten Teams nur bewundern. Der Tag war noch nicht vorüber....
... da bot sich uns ein schönes Bild: vollendeter Dachstuhl vor der Kulisse des Almosenturms.
Jetzt wurde es Zeit für das Richtfest. Jochen Schmitt, Geschäftsführer der Zimmerei Volz beglückte uns mit seinem Richtspruch und seinen guten Wünschen für die Bauherrschaft und das Projekt.
In den nächsten Tagen erfolgte die Aufdachdämmung mit Holzweichfaser-Platten und die Montage der Dachlatten. An dieser Stelle noch ein Tipp zur Dachdämmung: Sommerlicher Wärmeschutz. Der sommerliche Wärmeschutz von Holzweichfaserdämmung oder Zellulosedämmung ist erheblich besser als der von Mineralwolle oder Polystyrol. So heizt sich ein mit herkömmlicher Mineralwolle gedämmter Dachstuhl doppelt so schnell auf wie ein mit Zellulose oder Holzweichfaser gedämmtes Dach gleicher Dämmstärke (6 vs. 13 Stunden).
Nachdem der Spenglermeister Roland Kenner die Regenrinnen etc. montiert hatte, ging es weiter mit der Dacheindeckung. Und wie man sieht, war den Handwerkern der Wetter-Gott wohlgesonnen.
Die Zimmerei Volz geht. Am 31.März, also nur 9 Tage nachdem der LKW beladen mit unseren Dachbalken ankam, ist der Dachstuhl aufgebaut und das Dach fast fertig eingedeckt. Die letzten Ziegel werden gerade aufgelegt und schon verlassen uns die Zimmerer schon wieder. Wir freuen uns über die schnelle und gute Arbeit und danken herzlich dem Team der Zimmerei Volz.
Bauabschnitt 4
Innen und außen geht es in großen Schritten mit unserem Hausbau weiter
Nachdem die Zimmerer das Dach fertig gedeckt hatten, wurde im Innenbereich fleißig weitergearbeitet: Die Elektriker der Firma MS Michael Stegmann und die Mitarbeiter von Jürgen Schnall Sanitär waren so fix mit der Rohmontage fertig, dass wir nicht mal ein Bild machen konnten. Nun wurden bei schönstem Wetter die Fenster eingebaut und wie man sieht, scheint die Arbeit Freude zu machen.
Um den Flair des Hauses zu untermalen und den Denkmalschutzauflagen zu genügen, haben wir Holzfenster der Firma Frovin mit extra schmalen Fensterprofilen ausgewählt. Fotos folgen, wenn die Fassade fertig ist.
Hier schon mal ein Einblick in das Dachinnere: schon jetzt kann man sich vorstellen, wie schön es sein muss, später einmal hier auf der Galerie zu sitzen.
Und im Erdgeschoss sieht man bereits die Unterkonstruktion für den Fußboden.
In der Zwischenzeit wurden die Verschalungsbretter für die Fassade in einem hellen Grauton mit Leinos Wetterschutzfarbe gestrichen und zum Trocknen im Haus gestapelt.
Nun geht es an die Verkleidung der Giebelfronten: im Obergeschoss und Dach wird eine Holzverschalung angebracht, im Erdgeschoss erfolgt später ein Putzauftrag. Das Gerüst steht noch von den Dacharbeiten bereit.
Nach wenigen Tagen ist bereits die Giebelseite im Norden verschalt und das Gerüst kann abgebaut werden.
Jetzt geht es an die Giebelseite im Süden und der Innenausbau nimmt weiter Gestalt an. Nächsten Monat mehr an dieser Stelle.
Bauabschnitt 5
Der Bau des Scheunenhauses schreitet voran. Lesen Sie hier, was in den letzten Wochen geleistet wurde.
... und wieder einen Schritt weiter: bei diesem schönen Wetter der letzten Wochen ging es natürlich zügig voran mit den Arbeiten an der Fassade und so konnte Michael Fischer vor ein paar Tagen das letzte Brett der Fassadenverkleidung an der Giebelseite Richtung Süden anbringen. Die Hölzer wurden mit der Wetterschutzfarbe von Leinos in einem hellen Grauton gestrichen. Jetzt fehlt nur noch ein Stück rund um den Balkon, dann kann es mit dem Verputzen weitergehen.
Das Gerüst am Giebel ist schon abgebaut und die Spenglerarbeiten sind abgeschlossen.
Während in und am Haus weitergearbeitet wird, erfolgen nun die Hausanschlüsse von Seiten der Stadt Obernburg. Wasser, Kanal, Strom und Telefon müssen angeschlossen werden, so dass das Pflaster über die gesamte Straßenbreite geöffnet werden muss. Wir danken unseren Nachbarn für Ihre Geduld!
Das Dach wurde nun von innen gedämmt. Zuerst brachte die Firma LaVida eine Dampfbremse an und fixierte diese mit Dachlatten auf den Sparren. Danach wurde eine Zellulose-Dämmung eingeblasen. Hier auf den Fotos vorher und nachher zu sehen:
Für ein gesundes Raumklima und eine optimale Wärmedämmung werden auf die Dachlatten die Lazio Lehmbauplatten von CasaNatura verschraubt. Später werden diese mit Lehmputz überarbeitet.
Im Untergeschoss ist der Fußbodenaufbau auch schon so weit vorbereitet, dass hier nur noch der Bodenbelag aufgeschraubt werden muss. Dann können wir endlich unser Lager für die Schreinerei einräumen.
Bauabschnitt 6
Lehm überall ! - Verfolgen Sie den Weg von 5 Tonnen Lehm aus dem bigbag bis an die Wände in unserem Haus.
Schönes und gesundes Wohnen fängt bei einem guten Raumklima an, deshalb werden wir die Wände der gesamten Wohnräume mit Lehmputz gestalten. Lehm ist nicht nur besonders atmungsaktiv sondern wirkt sich durch die Regulierung der Luftfeuchtigkeit auch positiv auf das Raumklima aus. Außerdem bietet er vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und kann mit den verschiedensten Techniken zu traumhaft schönen Oberflächen verarbeitet werden.
Heute ist es soweit: 5 Tonnen Capania Grundputz der Firma CasaNatura stehen vor der Tür. Jetzt ist das Team von Malermeister Stolpe gefordert:
Während draußen die Putzmaschine befüllt wird.....
...wird innen der Lehm aufgespritzt,...
...vorgeglättet und abgefilzt:
Nach der entsprechenden Trocknungszeit ist nun der nächste Schritt möglich. In zwei Lagen wird der Finishputz Verona fein aufgezogen und verdichtet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Unser Bauprojekt SCHEUNENHAUS ist abgeschlossen und wurde mit einem schönen HOF- und SCHEUNENFEST gebührend gefeiert.
Im Januar 2017 starteten wir mit unserem Bauprojekt eines ökologischen Wohnhauses in der Obernburger Altstadt. Auf 80 m² Grundfläche entstand ein Haus im fränkischen Baustil in konsequenter natürlicher Ausführung.
Am 18. März konnten wir das Scheunenhaus einweihen und feierten dies mit vielen Gästen. Eine Infomeile zeigte jeden Bauschritt, informierte über die verwendeten Materialien und die beteiligten Handwerker unserer Kooperation VERVANGO standen für alle Fragen zur Verfügung.
Die Wohnung im Obergeschoss ist ausgestattet mit Massivholzböden aus Eiche, Lehmputz an den Wänden und einer Massivholzküche in Fichte mit Fronten, die durch Leinos Möbelkreide farblich akzentuiert wurden.
Eine Treppen-Schrank-Konstruktion erschließt die Galerie im Dach.
Das Fest lockte viele Besucher, worüber wir uns sehr gefreut haben! Sie konnten nicht nur das Scheunenhaus besichtigen, sondern auch noch die Werke des Künstlers Joachim Weissenberger genießen.
Durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen in der Schreinerei sowie Cocktails und Glühwein im Innenhof konnte der Verein CHILDREN OF BANGEM EV eine tolle Unterstützung für seine Projekte erwirtschaften.
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen, die uns bei Hausbau und Fest unterstützt haben!